Rückenschmerzen ade, wenn man weiß wie. Physiotherapeut Frederick erklärt wie und welche einfachen Bewegungen Deinen Leben verändern können.
Shownotes
#8 Rückenschmerzen ade durch einfachste Bewegungen im Alltag.
- Trotz vieler Fitness- & Bewegungstrends nimmt die Anzahl der sitzenden/körperlich inaktiven Stunden pro Tag in unserer Gesellschaft zu.
- Ein variabel geforderter Körper besitzt mehr Resilienz gegenüber allen täglichen Herausforderungen, ist weniger verletzungsanfällig.
- Gebe Deinem Körper Priorität, körperliche Resilienz & Kapazität gehen einher mit mentaler Performance!
- Geförderte Elemente durch alltägliche Bewegungsmöglichkeiten: Koordination, Kraft, Ausdauer, Gleichgewicht, Eigenwahrnehmung, Bewegungseffizienz, u.v.m.
- Praktische Umsetzung:
- Sei kreativ im Alltag und frag Dich:
- was würde ich als Kind in dieser Umgebung gerne tun?
- Welche Bewegungseinladung sehe ich?
- Was könnte sich gut anfühlen?
- Auf Bordsteinkante balancieren.
- Objekte beim Einkaufen kreativ für Bewegungen nutzen.
- An einer Stange hängen, z.B. im Bus/Bahn/U-Bahn.
- Ampelknopf mit versch. Körperteilen drücken (z.B. Knie, Knöchel, Ellenbogen, Schulter).
- Zu Hause:
- Beim Zähneputzen abwechselnd auf einem Bein balancieren.
- Beim Kochen oder anderen Tätigkeiten kreativ mit den Objekten umgehen / manipulieren (balancieren, “jonglieren”).
- Lichtschalter mit versch. Körperteilen drücken (z.B.Knie, Knöchel, Ellenbogen, Schulter).
- Sei kreativ im Alltag und frag Dich:
Shownotes:
- Portal für Bewegung Nr.1: Ido Portal – http://www.idoportal.com/
- Portal für Bewegung Nr.2: MovNat (https://www.movnat.com/)
- Instagram von Alex: @guitarfry || Instagram von Frederick: @frederickvfeta
- Das ist das Haupt-Arbeitsgerät, womit wir den Podcast kreieren – Apple MacBook Pro Retina MF839D/A 33,8 cm (13,3 Zoll) Notebook (Intel Core i5 5257U, 2,7GHz, 8GB RAM, 128GB SSD, Mac OS) silber
- Mit diesem Mikrofon nimmt Alex seine Stimme auf – Samson Meteor Mic USB Studio/Podcast Mikrofon silber
- Mit diesem Mikrofon nimmt Frederick seine Stimme auf – Auna MIC-900B USB Kondensator Mikrofon für Studio-Aufnahmen inkl. Spinne (16mm Kapsel, Nierencharakteristik, 320Hz – 18KHz) schwarz
Transkript der Folge – #8 Rückenschmerzen ade, wenn man weiß wie. Physiotherapeut Frederick erklärt wie und welche einfachen Bewegungen Deinen Leben verändern können.
F: Moin! Herzlich willkommen bei den Mindpreneuren! Schön, dass du wieder eingeschaltet hast hier mit Frederick und mit Alex. Grüß dich, Alex!
A: Moin, alles gut?
- Hi, ja, absolut. Wir haben uns heute wieder zusammengefunden und skypen über ein Thema, das, ich finde, in irgendeiner Art und Weise immer mehr an Bedeutung finden wird, nämlich Bewegung immer mehr in den Alltag zu integrieren, kleine Alltagsherausforderungen lernen zu sehen und auch zu implementieren.
A: Warum denkst du, dass das immer wichtiger wird? Sorry, dass ich da jetzt so reingrätsche.
F: Es ist so, dass, ja, in den letzten Jahren ja ein großer Fitnesstrend in irgendeiner Art und Weise gewesen ist, dann ist ein Trend für vielleicht funktionellere Sachen, auch Cross Fit gerade aus den USA rübergekommen und dann auch ein Yoga-Trend, und das sind alles wunderbare Sachen. Unsere Gesellschaft entwickelt sich nichtsdestotrotz immer mehr zu einer sitzenden Gesellschaft. Autofahren, Reisen, Pendeln, aber auch Büroarbeit, zu Hause sitzen auf der Couch, beim Essen. Und das Sitzen selber hat, das weiß man mittlerweile, sehr, sehr viele negativ Auswirkungen, und man kann nicht nur mit Spazieren gehen und regelmäßigen Geh-Pausen, Aufsteh-Pausen dagegen steuern, sondern man kann auch lernen eigentlich wieder das Kind in sich selbst zu erwecken und dem Alltag kleine Herausforderungen, sich selber kleine Challenges zu setzen, kleine, ich sage mal, rote Tücher eigentlich so ein bisschen zu säen und dementsprechend, ja, sich mehr auf natürliche Art und Weise zu bewegen.
A: Okay, das ist megalogisch, klingt auch total geil. Jetzt bin ich gespannt auf konkrete Beispiele, weil, ja.
F: Okay. Ich habe im Laufe der letzten Jahre…also im Laufe der letzten Jahre hat sich meine, ich sage mal, Art und Weise des Bewegens drastisch geändert. Ich war auch, du weißt es noch früher, wir waren zusammen schön die Fitnessstudio-Pumper, ne? Schön getroffen im Fitnessstudio nach der Uni oder zwischendrin und dann – gib ihm, ran ans Eisen!
A: Hauptsache Brust und Bizeps, ne? Naja, war schon ein bisschen mehr durchdacht.
F: Ja, ein paar Klimmzüge haben wir auch noch geschafft. Ja, du weißt, was ich meine. Du gehst ins Fitnessstudio, aber hast acht Stunden gesessen, und, ja, bis, zumindest meine Erfahrung war es, dass ich doch die einen oder anderen Wehwehchen aufgebaut habe und dann auch irgendwelche Verletzungen bekommen habe. Und mein Job besteht auch viel aus Stehen und Sitzen, teilweise auch in vorgebeugter Haltung und ich versuche mir eben zwischendurch immer wieder kleine Herausforderungen zu setzen beziehungsweise nicht Herausforderungen, sondern eigentlich Einladungen meine Umgebung wahrzunehmen. So würde ich es eher nennen. Denn ich denke, je variabler und abwechslungsreicher wir uns bewegen wollen und auch tun, desto, ja, rundum widerstandsfähiger sind wir gegenüber allem, was so die Umwelt uns entgegenbringt.
A: Okay, ich als jetzt auf einem Bürostuhl Sitzender, mit dir Kommunizierender und auch Zuhörer, vielleicht auch du, Zuhörer des Podcasts, wir beide haben jetzt, glaube ich, ein schlechtes Gewissen, wenn wir Frederick zuhören, weil ich hänge hier auch, glaube ich, rum wie der letzte Lurch gerade und das ist natürlich nicht gut. Vor allem, wenn du das über einen längeren Zeitraum machst, das ist mir auch bewusst, weil ich auch sehr sportlich unterwegs bin. Aber meine Frage ist dann: Was kann ich jetzt konkret machen, weil ich glaube so die breite Masse, ich glaube, dass vielen Leuten das bewusst ist, dass das vielleicht nicht gut ist, aber Ansätze zu einer lockeren, einfachen Integration von irgendwelchen Übungen, die sind dann einfach schwierig umgesetzt, weil einfach vielleicht auch das Wissen fehlt. Ja, was kann man da konkret machen?
F: Also, ganz konkret, ich kann mal erzählen, was ich so mache. Ich habe das Glück, ich arbeite in einer Gemeinschaftspraxis und da kriege ich auch ab und zu mal Kinder mit und die beobachte ich auch gerne, wie die sich so bewegen, was die so eben machen und wenn ich mich dann so zurückerinnere an das, dann sind wir automatisch als Kinder immer im Spielmodus drin. Kaum ist Pause, gehen wir raus, spielen – fang mich – du bist – einer pest los, der andere direkt hinterher. Das ist direkt ein High-Intensity-Workout. Ich meine, wenn du mit deinen Kumpels, Freunden unterwegs bist oder so, ne, ich meine, du kannst ja auch ein Tag-Spiel draus machen. Einfach mal, das klingt jetzt vielleicht bescheuert, aber ich habe das eine, nach der Schule eigentlich gab es auf dem Nach-Hause-Weg immer so einen kleinen Berg und ab einem bestimmten Zeitpunkt, ich war mit zwei Freunden unterwegs, ist einer losgesprintet und die anderen beiden hinterher, um dann einen bestimmten Move zu machen an so einem Pfeiler, um halt als Erster da zu sein, ne? Und das war halt so eine kleine Herausforderung. Was ich jetzt im Alltag mache ist, wenn ich beispielsweise einen Bordstein habe oder in irgendeiner Art und Weise bei einem Parkplatz oder so, dann balanciere ich da drauf. Das heißt ich suche mir Stellen, wo ich vielleicht und das muss nur kurz sein, aber wo ich vielleicht einfach zehn Schritte, fünf Schritte, zwanzig Schritte einfach balanciere. Das ist Nummer eins. Wenn ich an einer Ampel stehe, da gibt es so Drücker. Manche, die sind nur mit einem Finger reinzudrücken, aber es gibt genügend, die einfach so mit der ganzen Hand fest zu drücken sind, ne? Die werden immer mehr, weil die auch eigentlich eher barrierefrei sind. Was spricht dagegen einfach mal sich davorzustellen, das Knie zu heben und mit dem Knie gegenzudrücken.
A: Mhm.
F: Winzige kleine Bewegungseinladung um einfach nicht mit der Hand, die sowieso auf der Höhe ist, sondern ein bisschen die Hüfte mit zu integrieren und gleichzeitig auch an deiner Rumpfstabilität-Balance zu arbeiten.
A: Wow, ok.
F: Das ist Nummer zwei. Ich war jetzt die Tage auch mit meiner Freundin gemeinsam einkaufen und die hat mich noch mit einer anderen Sache überrascht. Das heißt sie hat wirklich so meine Art und Weise so ein bisschen übernommen, ich hatte die Tasche und sie ist so ein bisschen vor mir hergegangen und dann waren wir beim Obst und dann haben wir total die geil riechenden Melonen gefunden. Und dann haben wir uns direkt zwei genommen, ich hab ihr die so in die Hand gedrückt und dann ging sie so vor mir her, hatte jeweils eine Melone in der Hand und hat die dann auf Schulterhöhe gehalten, hat dann angefangen die so vor dem Körper, hinter den Körper so hin und her zu bewegen, so ein kleines Schulter-Workout zu machen, ne? Ich natürlich direkt – zack – gefilmt, weil ich fand das total geil und wollte das dokumentieren. Das heißt du kannst dir auch deine Umgebung zunutze machen mit irgendwelchen Gegenständen und einfach, worauf auch immer du Bock hast, Bewegungen machen. Also ich bin der Meinung, wir müssen uns nicht, im Gegensatz zu denke ich vielen, jemandem anders gegenüber rechtfertigen, wenn wir uns bewegen wollen, sondern wir haben das Recht und wir haben die Pflicht denke ich auch uns zu bewegen, weil ansonsten, ich möchte jetzt nicht mit dem Moralhammer kommen, aber es gibt genügend negative Auswirkungen und das Leben ist ein Trade-Off und irgendwann kommt die Keule zurück. So einfach ist das. Und je mehr man sich eingeladen fühlt und je mehr man seine Umgebung auch nutzt sich in irgendeiner Art und Weise zu bewegen, desto leichter wird es auch fallen und desto mehr inspiriert man vielleicht auch andere Menschen um einen herum das Gleiche zu tun.
A: Mhm, also zum einen muss ich natürlich sagen sollte man da als Zuhörer, solltest du Zuhörer auf jeden Fall da genau zuhören, weil es dann einfach auch von einem Physiotherapeuten gesagt wird. Ich denke, dass du dann in deiner Praxis auch genug Beispiele hast für „die Keule kommt zurück“ und dass man sich das hier glaube ich zu Herzen nehmen sollte und ich höre jetzt auch gerade Sachen, zum Beispiel diese Ampel, den Ampelschalter drücken mit gehobenem Knie, finde ich total geil, finde ich total abgefahren. Du hast mich, was mir da gerade einfällt, auch schon auf eine super Sache gebracht und zwar das Hängen. Sich einfach mal an eine Stange zu hängen, dass man gar keine Klimmzüge macht, aber wenn man irgendwie eine Stange sieht und das ist mir zum Beispiel, ich war letztens in Köln, ja in der U-Bahn habe ich das einfach gemacht. Da hast du überall die Stangen, wo du dich dran festhältst und ich dachte – Gut, ich hänge mich jetzt einfach mal eine Minute dran –, weil ich einfach weiß, dass dieses Hängen in stabiler Hängposition, dass das einfach unglaublichen Benefit liefert und habe mir dann das, was du mir da gezeigt hast einfach zu Herzen genommen und einfach auf eine ungezwungene, ja vor allen Dingen nicht gezwungene Art und Weise das dann irgendwie im Alltag integrieren. Was mir allerdings wel, wel, jetzt kommt schon wieder der Holländer durch, tut mir echt leid, dass das immer wieder kommt, das ist echt schlimm. Naja, mir ist schon aufgefallen, dass Leute da komisch geguckt haben, weil auf einmal hängt da einer in der U-Bahn an einer Stange. Also ich meine, wenn ich das erzähle dann kommt mir das auch nochmal witzig vor. Ich bin natürlich durch Werte und Normen dann vielleicht schon so gefestigt, dass mir das am Arsch vorbeigegangen ist. Was ist denn jetzt für jemanden, der das eigentlich unglaublich gerne anwenden möchte, das aber so in der Öffentlichkeit lieber nicht will, weil er da, ja, sich vielleicht schämt oder einfach noch nicht soweit ist das dann umzusetzen?
F: Dann würde ich auf jeden Fall verweisen auf kleine Routinen und das fängt an mit einer einzigen Sache, dass man sich eine Sache raussucht, die beispielsweise gegen das Sitzen steuert. Also eine Übung raussuchen, die man im Büro machen kann und dann macht man eben eine Regelmäßigkeit daraus, eine Routine. Fängt mit einer Sache an, nicht zehn, sondern wirklich nur eine einzige Sache. Ein Beispiel wäre eine sogenannte Übung, der heißt „Wall Angels“. Das heißt da kann man eigentlich die gesamte hintere Schulter- und Rückenkette aktivieren um dem nach vorne gebeugten Sitzen, dem wir alle meistens am Büro unterliegen und uns unterwerfen, entgegenzusteuern und nichtsdestotrotz würde ich aber sagen vielleicht sich einmal so auf eine unkonventionelle Bewegungsform auch in der Öffentlichkeit als Herausforderung zu stellen. Tim Ferris hat das zum Beispiel auch mal gemacht so eine Challenge gestellt, sich einfach mal eine halbe Minute irgendwo auf den Boden in der Stadt legen. Nichts sagen, sich einfach hinlegen und danach aufstehen und weitergehen. Einfach um auch mal bewusst aus der Komfortzone auszubrechen und sich zu sagen – Ist mir doch egal, was die anderen denken – irgendwer wird immer irgendeinen Kack über einen denken, das steht außer Frage meiner Meinung nach und im allerbeste Falle kriegen die Leute auf einmal – Aha, was macht der da? Mh, ok. Der fängt an sich zu bewegen, vielleicht kann ich das ja irgendwann auch mal machen –, also eventuell steckt man da jemanden an.
A: Eben für die Leute, die Tim Ferris nicht kennen, das ist einfach einer der Entrepreneure weltweit aus den USA und hat Bestsellerbücher geschrieben wie The 4-Hour Workweek, Die 4-Stunden-Woche, Der 4-Stunden-Körper und so weiter und so fort. Das ist ein Life-Hacker, Bio-Hacker, wenn man das so nennen kann.
F: Ja, Nummer eins-Podcast irgendwie weltweit, also hat extrem hohe Downloadzahlen auch und Abonnentenzahlen und ist einfach jemand, der sehr viel selbst rumexperimentiert und auch immer auf der Suche ist nach irgendeiner Art und Weise Optimierung und an solchen Menschen kann man sich auch ein Beispiel nehmen, ja? Und ich habe es, ich probiere es aus. Ich laufe zum Beispiel auch mit meinen 5-Finger-Schuhen rum, also das sind so Zehenschuhe und da gucken die Leute, aber die gucken nicht nur, sondern viele Leute, die schauen dann auch erstmal ein bisschen irritiert und sagen dann – Hey, was sind das denn für tolle Schuhe? – vor allen Dingen Kinder. Und die sind da ganz neugierig und dann erkläre ich denen das und die finden das total super.
A: Ja, ja. Und da kann man sich dann auch wieder schon direkt das, du hast das Beispiel Kind direkt am Anfang auch schon erwähnt, ich glaube, dass man sich da auch wie gesagt ein ganz, ganz großes Beispiel nehmen kann, an der natürlichen Bewegung eines Kindes, weil ein Kind bewegt sich ja dann einfach aus bestimmten innerlichen Beweggründen heraus auch und wird ja leider Gottes von vielen Eltern immer wieder erst in die Schranken gewiesen. Und dann kommt noch die Gesellschaft dazu, dann kommt die Schule, die einem zum Sitzen erzieht und – Zack – ist man eigentlich schon raus aus diesem Modus, den man als Kind viele Jahre lang eigentlich dann erlebt hat und der eigentlich sehr positiv für den Körper war.
F: Mh, also ich bin der Meinung es ist unser Recht und unsere Pflicht, das sage ich jetzt zum zweiten Mal, uns zu bewegen und auch unseren Mund aufzumachen und das auch zu sagen, was wir denken und was wir fühlen. Wir werden eigentlich erst ja auch dazu erzogen, genau das zu tun. Wir sollen uns bewegen, wir sollen uns auch äußern und sprechen und dann passiert etwas, das finde ich ist auch in vielen Fällen kritisch zu sehen, dass wir uns sehr stark anpassen sollen.
A: Ja.
F: Und auf einmal uns auch nicht mehr bewegen sollen. Stillsitzen – Bleib mal stillsitzen, was bist du denn für ein Zappelphilipp? –, also Bewegen wird auf einmal mit Negativem assoziiert. Vollkommener Quatsch! Es sollte genau andersherum sein. Es sollte eigentlich die Bewegung auch in irgendeiner Art und Weise gefördert werden. Natürlich muss man da in einem bestimmten Rahmen auch in der Schule das in irgendeiner Art und Weise finden, nichtsdestotrotz glaube ich, dass da viele Probleme auch herangezüchtet werden und man kann sich das Ganze aber selbstständig wieder erarbeiten. Ja, ich bin da gerade selbst dabei, es gibt da ganz viele, ja ich sage mal in Anführungszeichen Systeme oder Prinzipien, die auch auf der Art und Weise wirkliches Training in Anführungszeichen anbieten oder wo man sich auch im Internet eben bestimmte Ressourcen anschauen kann. Es gibt zwei große Sachen, die in die Richtung gehen, das ist einmal „Idoportal“, kennen vielleicht, kennen denke ich mal relativ viele.
A: Verlinken wir in den Shownotes.
F: Verlinken wir, oder auch „Movnat“ ist eine zweite Sache, das ist ein anderes System, verlinken wir auch. Das sind Sachen, das sind so Systeme, nach denen man trainieren kann einfach um eine bestimmte Allround-Beweglichkeit eigentlich auch wieder zu erlernen und so ein bisschen auf eine spielerische Art und Weise, explorative Art und Weise sich auch ganz viele positive Effekte der Bewegung und Beweglichkeit und Möglichkeit sich vielfältig zu bewegen des Körpers wieder freizuschalten.
A: Mhm, ich möchte auch nochmal eine Sache dann ansprechen beziehungsweise dich auch nochmal fragen. Also du hast dadurch, das Tolle was ich finde, du hast auch nochmal eine andere Ebene, eine Metaebene irgendwo angesprochen, die auch einfach mit Sozialisation zu tun hat, auch mit der Komfortzone zu tun hat, die wir immer weniger verlassen je älter wir werden und je mehr wir uns in der Gesellschaft integrieren und das ist eigentlich auch, und darum machen wir auch, ich kann immer nur wieder darauf zurückverweisen, darum machen wir auch diesen Podcast, weil wir einfach anregen wollen, uns natürlich zum einen austauschen wollen, das dokumentieren wollen, aber anregen wollen mal bewusst nachzudenken über – Was mache ich? Wie lebe ich mein Leben? Und lebe ich es vielleicht einfach wie es 80 Prozent der Bevölkerung tut, aber ist das vielleicht gar nicht so gut? – Nur weil es die Mehrheit der Masse tut heißt nicht, dass es automatisch gut ist dann jetzt in dem speziellen Aspekt für den Körper. Und da möchte ich in dem Kontext dich was fragen zu dem Thema Fitnessstudio, weil vielleicht der ein oder andere wird das jetzt hören und sagen – Ja, ach, lass den mal reden, ich gehe ins Fitnessstudio fünf Mal die Woche immer nach der Arbeit, das ist genug – und das ist glaube ich eine Illusion, die man da hat, die vielleicht auch so ein bisschen deplatziert ist und auch eben genau nicht das komplette, also nicht das wiederspiegelt, was du gerade erklären willst, weil du nämlich im Fitnessstudio auch durch die Maschinen und alles, was da so ist, natürlich auch gezwungen, eigentlich zu bestimmten Bewegungsabläufen dann auch irgendwie gezwungen wirst. Und wenn du nicht selbstständig sagst – Ich breche da aus und ich baue meine Mobilitätsübungen zwischendurch ein oder gehe mal ans TRX oder mache mal eine Körpergewichtsübung und gehe nicht nur in diese Maschinen, die dir irgendeine Bewegung vorgeben und den Rumpf komplett außer Acht lassen. Ja, das ist so ein bisschen meine Frage eigentlich: Wie kann man Leute dazu bringen, dass sie dann aufwachen und nicht denken – Ok, ich gehe ins Fitnessstudio nach zehn Stunden Arbeit und das wird schon genug sein –?
F: Mhm. Sehr gute Frage, sehr, sehr gute Frage. Ich denke da kommen wir auch wieder zum Grundgedanken des Podcast auch in irgendeiner Art und Weise zurück – das bewusst sein. Ich glaube das muss in irgendeiner Art und Weise ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass jemand erst einmal merken kann, dass da etwas auch anders funktionieren kann. Dass hier etwas anderes ist. Und bei manchen passiert es leider auch erst durch beispielsweise Verletzungen oder Schmerzen oder Unwohlsein. Es kann aber auch sein, dass da auf einmal jemand im Gym ist, der vielleicht genau solche, ja, vielleicht unkonventionellen Sachen macht. Dann gibt es diejenigen, die da vielleicht mit scherzhaftem darüber Spotten reagieren, aber da gibt es vielleicht auch Leute, die da drauf zugehen und sagen – Hey, was machst du denn da? Wo hast du das denn her? Kannst du mir davon was zeigen? – oder so. Und ich glaube, wenn, also ich, und da kommen wir jetzt auf eine andere Metaebene im Endeffekt, ich glaube, dass eben viel Oberflächlichkeit herrscht.
A: Ja.
F: Und Fitnessstudio und meiner Meinung nach und da soll sich gerne jemand, der sich da in irgendeiner Art und Weise angesprochen fühlt, vielleicht auch angegriffen fühlt, soll mir doch gerne seine eigene Sichtweise schildern, aber ich denke, dass so das Trainieren nur des Muskelaufbaus und der Optik wegen ein oberflächliches Ziel ist und doch sehr, nicht unbedingt Nachteile, aber doch eine sehr eingeschränkte Sichtweise in irgendeiner Art und Weise repräsentiert. Also irgendwie ein Unterordnen von Werten und Normen vielleicht auch anderer Menschen.
A: Mhm, mhm.
F: Und ich sehe das so, ich verurteile niemanden. Ich finde super, wenn jemand sich mehr bewegt und glaube aber, dass es definitiv bessere Wege gibt anstatt sich an Maschinen zu setzen und geführte Bewegungsabläufe zu machen.
A: Ja.
F: Und die gilt es für sich selbst zu erkunden.
A: Ja. Ich habe da noch eine Sache, die ich gerne ergänzen würde und zwar kriege ich bei vielen Leuten mit, ich meine wir haben zusammen ja auch das Projekt „Stay Fit On The Road“, wo wir Musikern und Reisenden helfen sich körperlich fit zu halten auf verschiedenste Art und Weisen, wenn du unterwegs bist. Und da kommen in dem Kontext auch immer mal wieder, ich arbeite da auch mit Musikstudenten zusammen, oder einfach generell Leute auf mich zu und fragen – Ja Alex, ich möchte eigentlich mehr machen körperlich. Wie kriegst du das hin immer regelmäßig – und da wird, das Problem des Fitnessstudios ist so ein bisschen du schiebst die ganze Sache so vor dir her, weil du denkst es ist immer eine Stunde Session, die ich dann am Ende des Tages oder am Anfang des Tages einbauen musst, da habe ich eigentlich gar keine Zeit für und dadurch kommt es auf die Wartebank. Und dadurch fängt man erst gar nicht an, weil man denkt so – Ja, ich fange in zwei, drei Wochen an, weil dann hab ich eine Woche frei und dann ziehe ich richtig durch –, weil du das immer koppelst an eine lange Session. Und wenn du jetzt das machen würdest, was du gerade am Anfang dann anhand ziemlich kreativer Beispiele, was ich als kreativer Musiker natürlich auch extrem cool finde, dann gezeigt hast, dann kannst du das direkt integrieren, überall. Bei der Arbeit, auf dem Weg zur Arbeit, bevor du unter die Dusche springst, morgens wenn du aufstehst und dann ist die Frage – Was kann ich machen um mich fit zu halten – eigentlich schon beantwortet. Du kannst jeden Tag immer mal zwischendurch, wenn dir der Gedanke kommt, ja, was machen. Das Tolle ist, wenn du das weiterentwickelst auch nochmal deine kreative Ader anzapfst. Und das hat eigentlich mehrere Benefits, wenn ich mir das jetzt so anhöre.
F: Ja, unglaublich viele Benefits. Und ich definiere für mich Training als etwas, was nicht eindimensional ist in dem Sinne, sondern Training hat in irgendeiner Art und Weise damit zu tun die eigenen Skills zu festigen und zu erweitern und auch immer wieder, was du angesprochen hast gerade, auch Kreativität mit einzubringen und zu fördern. Und gibt natürlich eine bestimmte Übertragbarkeit dann auf andere Tätigkeiten und Prozesse, die das Gehirn und unser Körper dann vollziehen und ich denke, dass es immer von Vorteil ist sich out of the box auch zu bewegen, auch Dinge neu auszuprobieren, weil der Körper sehr individuell ist und der Geist natürlich und immer wieder auch neue Reize benötigt um auch weiterzukommen und gut zu funktionieren. Und es gibt neue Untersuchungen zu Neuroplastizität, also zur Verformbarkeit des Gehirns auch und zu der Funktionsweise des Gehirns und das, was bei Kindern automatisch passiert in der Grundschule, diese Bewegungspausen, dass die auch rausgehen und sich auf die verschiedensten Art und Weisen auch austoben, klettern, rutschen, auf dem Boden irgendwelche Sachen machen, Fußball spielen, fangen und so weiter und so fort, das ist eigentlich ein, balancieren, springen, das sind alles so vielfältige Tätigkeiten, die nicht nur genau diese Tätigkeit dann ausbauen und festigen, sondern auch eigentlich die Entwicklung des Gehirns und auch des Lernens und des Gedächtnisses physiologisch dann unterstützen. Das ist eben das total Interessante. Naja, also da werden wir nochmal eine andere Folge drüber machen, eben was Bewegung mit Lernen und Produktivität und Gedächtnis auch zu tun haben kann.
A: Geil, geil, geil.
F: Und das zeigt auch, dass du an sich genau diese Gelegenheiten nutzen solltest, um dich auch mental fit zu halten. Weil wenn du es nur eine Stunde dann drei Mal die Woche machst oder eineinhalb Stunden drei Mal die Woche und immer wieder in deine alten Muster gehst, dann ist das genauso wie wenn du zu mir kommst mit deinem Gesundheitsproblem, du kommst zwei Mal die Woche eine halbe Stunde zu mir, ich mache was mit dir, aber den Rest der, keine Ahnung, einhundert wachen Stunden, die du pro Woche hast machst du gar nichts daran. Dann wird sich auch nichts ändern, weil du gehst nicht an die Verhaltensweisen ran, die genau dazu geführt haben, dass du zu mir kommst. Und genauso sehe ich das mit diesen Bewegungseinladungen.
A: Ja, absolut.
F: Wir müssen nur lernen sie zu sehen. Und sie lauern überall und sie können hochindividuell sein, ich denke der Schlüssel dazu kann daran liegen, Kinder zu beobachten, sich selbst daran zu erinnern – Was habe ich als Kind gerne gemacht? – oder – Wie bewege ich mich vielleicht auch gern, was habe ich lange nicht gemacht, was würde ich gerne mal wieder ausprobieren? –, gerne auch im Stillen, alleine erstmal austesten und darüber nachdenken und dann einfach tun. Das ist es.
A: Alles klar. Zum Abschluss, dann sag uns mal, wenn wir es im Stillen anfangen wollen, du wachst morgens auf, wir wollen es einbinden in eine Art Morgenroutine, zwei, drei Übungen, die nicht lange dauern, kreativ sind, hast du da irgendwie, kannst du dir da so zwei, drei Sachen aus dem Ärmel schütteln? Jetzt gerade nur so als Inspiration.
F: Absolut. Allererste, ich meine wir alle, hoffe ich, putzen uns zwei Mal am Tag die Zähne morgens und abends. Allererste Sache, das ist eine Routine und das einfachste um etwas Neues einzubauen ist etwas an eine bestimmte bestehende Routine dran zu basteln. Supereasy. Okay, was machst du? Du putzt dir die Zähne, sagst dir – Alles klar, ich habe eine bestimmte Routine beim Zähneputzen, die Hälfte der Zeit balanciere ich auf dem einen Bein, die andere Hälfte der Zeit auf dem anderen Bein oder wechsle zwischendurch ab – zack. Hast du direkt eine Balance-rumpfaktivierende-hinternaktivierende Übung, kombinierst das mit dem Zähneputzen und kannst das direkt als Routine integrieren.
A: Alles klar, Nummer zwei?
F: Nummer zwei ist beispielsweise, dass du, wenn du dein Frühstück machst, irgendetwas mit den Zutaten anfängst. Das klingt jetzt vielleicht komisch – Mit Essen spielt man nicht – oder so, das ist auch so eine Aussage in irgendeiner Art und Weise. Aber du könntest dir beispielsweise, ich weiß nicht, angenommen du machst dir irgendwie ein Müsli oder du machst dir einen Smoothie oder keine Ahnung was oder schmierst dir eine Stulle, weiß ich nicht, dann kannst du ja mal probieren damit was zu machen. Beispielsweise Messer balancieren auf dem Finger, versuchen den Schwerpunkt zu finden und da zehn Sekunden einfach das zu balancieren. Ich mache das jetzt hier mit meinem Kuli vor, das siehst du, zack, sowas zu machen oder beispielsweise einfach auch mal den Apfel von der einen Hand in die andere oder hinterm Rücken versuchen in irgendeiner Art und Weise hin und her zu geben oder hinterm Kopf einfach, irgendwas mit der Umgebung anstellen um ein ganz kleines bisschen irgendeine Bewegung zu machen.
A: Ok, Nummer drei? Noch irgendwas?
F: Nummer drei: Such dir morgens auf jeden Fall, nein, viel besser. Wenn du in einen Raum kommst, der dunkel ist, versuch den Lichtschalter mit dem Fuß anzumachen. Bumm. Das ist Nummer drei. Oder mit dem Knie, wenn du den Fuß nicht so hochkriegst.
A: Hammer, hammer.
F: Nicht, dass sich jetzt jemand verletzt aufgrund dieser Anweisung, also gerne auch mit dem Knie anfangen, also irgendeinem anderen Körperteil außer den Fingern und der Hand, sagen wir es mal so. Da kann man auch kreativ werden. Du kannst auch deinen Kopf benutzen, kannst den Ellbogen benutzen, nutz die Schultern, nutz den Hintern, such dir was auch. Das ist beispielsweise eine super Sache für morgens um ein bisschen kreativ zu sein.
A: So kann man die Morgenlatte auch mal irgendwie benutzen.
F: Auf dem Weg zum Badezimmer, schön das Badezimmerlicht mit der Morgenlatte anmachen.
A: Ich konnte da jetzt leider nicht widerstehen. Das war irgendwie ein Elfmeter ohne Torwart. Okay, alles klar.
F: Das wurde ja auch schon verfilmt, ne? Also wer The Pick of Destiny kennt von Tenacious D, der weiß Bescheid, mit der Morgenlatte kann man einiges anstellen.
A: Ja, alles klar. Ey, in dem Sinne, ich würde es hierbei belassen. Hammergeil, viel Input, viel worüber man nachdenken kann, wir werden da eine Menge in die Shownotes hauen und auch generell in den Blog zu den Tipps und Übungen, die du jetzt genannt hast am Anfang sowie am Ende der Folge.
F: Genau.
A: Wie gesagt, wenn du eine Frage hast, die dir beim Zuhören gekommen ist, einfach uns eine E-Mail schreiben, info@mindpreneure.de, oder einfach einen Kommentar unter den Blog oder, naja. Auch gerne eine Bewertung bei iTunes, wenn dir das gefällt, also.
F: Und ganz wichtig, wenn du Ideen hast oder Strategien, die du auch schon anwendest, ja, oder vielleicht auch irgendwas davon bedenklich hältst oder andere Meinungen hast, dann gib uns da auch Feedback zu, wir wollen auf jeden Fall in den Dialog gehen. Und, was mir wichtig ist, ich will auf jeden Fall von euch neue Strategien hören, die ihr vielleicht schon anwendet, damit ich was Neues ausprobieren kann und was lernen kann.
A: Geil. That’s the spirit! In dem Sinne, bleibt balanced! Eure Mindpreneure!
F: Ciao.
A: Ciao.
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